Palmer Luckey entwirft tödliches VR-Headset

Neue Wege im Game Design. Palmer Luckey hat ein VR-Headset entwickelt, das den Träger durch eine integrierte Sprengladung töten kann, beispielsweise wenn der Gamer im Spiel stirbt.

„Wenn man im Spiel stirbt, stirbt man im echten Leben“. So wird Oculus-Gründer Palmer Luckey zitiert. Er ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten in der Tech-Welt. Es handelt sich hierbei um keine Clickbait. Tatsächlich hat Palmer Luckey eine VR-Brille gebaut, bei der der virtuelle Tod unmittelbar an den Tod im realen Leben gebunden ist.

Anime wird zur Realität

Das tödliche VR-Headset ist eine Hommage an den Sci-Fi-Anime „Sword Art Online“. Der Anime handelt von einem VR-Multiplayer Spiel, bei dem Gamer tatsächlich sterben können. Im Anime tragen Spieler ein VR-Headset mit dem Namen NeverGear, dass durch einen versteckten Mikrowellensender, die Spieler töten kann, wenn diese im Spiel Game Over gehen. Als Hardware für die VR-Brille von Palmer Luckey diente offensichtlich das Meta-Headset Quest Pro.

Sprengladung tötet den Spieler unmittelbar

Für den Nachbau der NeverGear mussten entscheidende Änderungen vorgenommen werden, da der Mikrowellensender in der Realität nicht funktionieren würde. Stattdessen wurde das Headset mit drei Sprengladungen ausgerüstet. Die Sprengladungen haben die Funktion, das Gehirn des Gamers zu zerstören und den Spieler damit zu töten. Ausgelöst wird der Zünder der Sprengladung durch einen Fotosensor, der rote Blitze auf dem Bildschirm in einer bestimmten Frequenz erkennen kann. Software-Entwickler müssten demnach nur eine entsprechende Game Over Bildsequenz in Spielen einbauen, um die Kompatibilität mit Palmer Luckeys tödlichem VR-Headset sicherzustellen.

Laut Palmer Luckey wird durch diese Technik und durch reale Konsequenzen die Spielerfahrung in VR-Games intensiver, diese Intensität kann durch eine schöne Grafik allein nicht erreicht werden. Dennoch ist das VR-Headset bisher eher als Kunst zu betrachten, die zum Nachdenken anregen soll.

Virtual Reality und Rüstungsindustrie

Fraglich bleibt dennoch, wie Palmer Luckey überhaupt an Sprengladung gekommen ist. Seit seiner umstrittenen Entlassung bei Facebook, ist er in der Rüstungsindustrie tätig. Mit seinem Unternehmen Anduril Industries produziert er Überwachungs- und Verteidigungssysteme für das US-Militär. Normalerweise wird der in der VR-Brille eingesetzte Sprengstoff für ein anderweitiges Projekt verwendet, nähere Informationen und die Hintergründe dazu werden durch Luckey nicht weiter erläutert.

Die Affinität zur Virtual Reality scheint bei Palmer Luckey geblieben zu sein, jedoch sind die Ergebnisse eher fragwürdig. Auch wenn der Prototyp des mörderischen VR-Headsets existiere, soll dieser nicht zur Markreife gebracht werden. Sollte er tatsächlich umgesetzt werden, müssten weitere Anpassungen vorgenommen werden, um beispielsweise zu verhindern, dass Gamer das VR-Headset frühzeitig abnehmen können, um so den realen Konsequenzen zu entgehen. Des Weiteren müsste gewährleistet werden, dass der Sprengstoffzünder nicht versehentlich ausgelöst werden würde und der Gamer dadurch einen vorzeitigen Tod erleide. Generell sei das Fehlerpotenzial zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung noch zu hoch, deswegen wird diese Gamedesign-Revolution in naher Zukunft glücklicherweise nicht umgesetzt.