Durch einen Cyberangriff rutschte die Prophete-Gruppe in die Insolvenz. Der Insolvenzverwalter teilte nun kürzlich einige Details mit.
Manuel Sack der vorübergehende Insolvenzverwalter bestätigte, dass die Unternehmensgruppe Prophete durch eine Cyberattacke schlussendlich die Insolvenz beantragen musste. Eine Cyberattacke mit derartigen Auswirkungen war bisher nicht bekannt, weshalb heise online Prophete um weitere Details gebeten hat.
Nähere Informationen zum Cyberangriff
Interims-Insolvenzverwalter Manuel Sack teilte heise online mit, dass am Prophete Ende November 2022 von Cyberkriminellen gehackt wurde. Durch den Angriff konnte das Unternehmen drei Wochen lang nicht produzieren. Es fanden auch keine Auslieferungen und keine Rechnungsstellung ausgeführt werden. Die dadurch entstandenen Verluste waren letztendlich nicht mehr tragbar. Die Cyberattacke wurde durch Prophete umgehend der zuständigen Datenschutzbehörde und dem Landeskriminalamt gemeldet. In Anbetracht der andauernden Ermittlungen und Überprüfungen will sich Prophete zu weiteren Details des Angrifft im Moment nicht äußern.
Hohe Kosten durch Stillstand
Des Weiteren gab es immense Schwierigkeiten bei der Beschaffung, welche wiederum negative Konsequenzen auf den Absatz und den Umsatz hatten. Entscheidende Komponenten, die zur Fertigstellung der Fahrräder benötigt wurden und größtenteils von Lieferanten aus Fernost bereitgestellt werden, standen nicht rechtzeitig und nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Darüber hinaus führten hohe Lagerbestände zu weiteren Kosten.
Wie es scheint, war der Stillstand des Betriebes infolge des Ransomware-Angriffs ausschlaggebend in Bezug auf die folgende Insolvenz des Unternehmens. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte die bisherigen Erkenntnisse, welche auch die gravierende Verfehlung der Umsatzziele des Geschäftsjahres einschließlich Ende September 2022 beinhalten. Noch im Juni 2022 fand eine Finanzierungsrunde mit Kreditgebern und Gesellschaftern von Prophete statt. Tatsächlich hat am Ende der Cyberangriff eine weitere Finanzierung zur Fortführung des Unternehmens ausgeschlossen.
Zukünftige Entwicklung der Marken
Die Zukunft der unterschiedlichen Marken ist bisher noch unklar. Für die operativen Gesellschaften von Prophete in Rheda-Wiedenbrück und Cycle Union in Oldenburg sowie die Marken Prophete, E-Bike-Manufaktur, VSF-Fahrradmanufaktur und Kreidler wurde bereits der Verkauf veranlasst. Die Marken Swype und Rabeneick werden derzeit nicht mehr produziert. Aufgrund dessen wird die weitere Verwendung der Brands noch im Rahmen des Transaktionsprozesses besprochen.